ERA Test - Einnistungsfenster ermitteln

ERA Test – Einnistungsfenster ermitteln

Mit dem sogenannten ERA Test (Endometrial Receptivity Array Tes) kann das Einnistungsfenster ermittelt werden. Hierbei wird in einem nicht-invasiven Verfahren die Gebärmutterschleimhaut untersucht. Doch wann ist ein solcher Test sinnvoll und was genau wird alles untersucht?

Was ist ein ERA Test?

Der Endometrial Receptivity Array Test (ERA) ist ein Gen-Test, der die Empfänglichkeit der Gebärmutterschleimhaut einer Frau für die Einnistung bewertet und somit die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Implantation und Schwangerschaft in einem IVF-Zyklus vorhersagt. Bei einem ERA-Test handelt es sich um ein nicht-invasives medizinisches Verfahren, das die Gebärmutterschleimhaut während des weiblichen Zyklus auswertet und Informationen über die Spitzenzeiten der Empfänglichkeit für eine Schwangerschaft liefert.

Wann ist ein ERA Test sinnvoll?

Der ERA Test wird nach mehreren erfolglosen Transfers im Rahmen künstlicher Befruchtungen als sinnvoll erachtet. Währende der IVF oder ICSI Behandlungen werden befruchtete Eizellen (eine oder mehrere) in die Gebärmutter zurückgeführt.

Trotz besserer Chancen in solchen Verfahren schwanger zu werden, tritt leider häufig keine Schwangerschaft ein. Woran kann es liegen? Neben der schlechten Embryo-Qualität (hängt häufig mit dem niedrigen AMH-Wert zusammen) kann es auch an Problemen bei der Einnistung in die Gebärmutterschleimhaut liegen.

Wenn die Gebärmutterschleimhaut zum Zeitpunkt des Transfers noch nicht ausreichend vorbereitet bzw. aufgebaut war und ist, so zu sagen „spät dran“ oder sie ist “zu früh dran” und der richtige Zeitpunkt für die Einnistung ist bereits vorbei, kann dies zu einem Implantationsversagen führen und somit zum Scheitern im Zyklus mit der künstlichen Befruchtung.

Ein verschobenes Implantationsfenster liegt bei ungefähr 25% aller Frauen vor, bei denen es zu mehrfachem Implantationsversagen gekommen ist – also wenn sich der Embryo nicht einnisten will. Dies stellt für den Kinderwunsch ein Problem dar. Ob du auch davon betroffen sein könntest, kann mit Hilfe des ERA Test ermittelt werden. Mit diesem Test erfährst du, an welchen Tagen des Zyklus deine Gebärmutter bzw. Gebärmutterschleimhaut die besten Bedingungen für die Einnistung des Embryos bietet.

Ein ERA Test ist hilfreich, um die Ursache für das Implantationsversagen zu ermitteln. Er kann den Ärzten und auch den Patientinnen helfen, besser zu verstehen, warum bestimmte IVF oder ICSI Zyklen nicht zu einer Schwangerschaft geführt haben.

Was genau wird bei einem ERA Test ermittelt?

Anhand von 238 Genen bewertet der ERA-Test mehrere Aspekte der endometrialen Empfänglichkeit, einschließlich der Werte von zwei Schlüsselhormonen, die an der Fortpflanzung beteiligt sind: Östradiol und Progesteron; die Dicke der verschiedenen Schichten, die sich innerhalb der Gebärmutterschleimhaut befinden; Quantität und Qualität der Eizellen.

Der ERA Test funktioniert durch die Identifizierung bestimmter Proteine, die in Gewebeproben aus dem Inneren der Gebärmutter (Endometrium) gefunden werden. Der Proteingehalt ändert sich im Laufe des Zyklus aufgrund der Hormone, die von den Eierstöcken ausgeschüttet werden: Östrogen steigt kurz vordem Eisprung an (während der Follikelreifung), Progesteron erst später, in der zweiten Zyklushälfte. Die Signale des follikelstimulierenden Hormons (FSH) sowie des luteinisierenden Hormons (LH) erreichen auch ihre Hochwerte um die Tage 14-17 im Zyklus.

Die Einnistung (Implantation) kann nur zu einem bestimmten Zeitpunkt erfolgen – man spricht hier oft vom sogenannten Implantationsfenster. Mit dem ERA Test wird der Zeitraum ermittelt, in dem sich die befruchtete Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut einnisten kann. Es handelt sich dabei um ca. 2 – 4 Tage.

Das Einnistungsfenster liegt üblicherweise zwischen dem Tag des Eisprungs und etwa sechs Tagen danach. Der Test wird am Zyklustag 19 – 21 (5 – 7 Tage nach Eisprung) durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, wie empfänglich die Gebärmutter für die Einnistung ist.

Wie läuft der ERA Test ab?

Der ERA Test wird ausschließlich in Kinderwunschkliniken durchgeführt. Dieser erfolgt in folgenden Schritten:

  • 1. Entnahme der Gewebeprobe aus deiner Gebärmutterschleimhaut
    Eine kleine Gewebeprobe aus der Gebärmutter wird entnommen, vaginal, mit einem speziellen kleinen Katheter. Die Untersuchung wird ohne Narkose durchgeführt und ähnelt dem „Schmerz“ bei einem Embryo-Transfer. Viele Ärzte führen den ERA Test dann durch, wenn deine Gebärmutterschleimhaut mit Hilfe von Medikamenten optimal aufgebaut ist. Der Aufbau deiner Gebärmutterschleimhaut wird dann von den Ärzten per Ultraschall und einer Hormonmessung im deinem Blut überwacht.
  • 2. Gen-Untersuchung in Spanien
    Das entnommene Gewebe wird an ein spezielles Labor in Spanien verschickt und genetisch untersucht. 238 Gene geben dann eine ziemlich präzise Auskunft über das richtige Einnistungsfenster und somit über den perfekten Tag für deinen Embryo-Transfer. Die Kliniken in Deutschland, die den ERA Test anbieten, arbeiten mit dem Labor in Spanien zusammen und senden die Probe zur Analyse dorthin. Deswegen dauert es in der Regel gute zwei Wochen bis dir die Ergebnisse vorliegen.
  • 3. Ergebnisse vom ERA Test
    Wenn das Endometrium„rezeptiv“ ist, so bedeutet dies, dass der Embryo zu diesem Zeitpunkt in der Lage ist, sich einzunisten. In dem Fall kann der Embryo-Transfer wie geplant stattfinden.
    Das Ergebnis „pre-rezeptiv“ bedeutet, dass das Einnistungsfenster noch nicht geöffnet ist. Es sollte eine weitere Biopsie zu einem späteren Zeitpunkt gemacht werden.
    Bei dem „post-rezeptiv“ – Ergebnis ist das Einnistungsfenster bereits vorbei und es sollte eine weitere Biopsie zu einem früheren Zeitpunkt erfolgen. In den beiden letzteren Fällen wird ein neues,“persönliches“ Einnistungsfenster ermittelt, in dem der Embryo im folgenden Zyklus eine gute Chance hat, um sich optimal einzunisten.

Wie viel kostet ein ERA Test?

Die Kosten belaufen sich je nach Klinik auf ca. 1000-1200 Euro. Der ERA Test wird leider von den Krankenkassen nicht übernommen und gehört somit zu Privatleistungen im Rahmen der Kinderwunschbehandlungen.

Die Kosten hängen damit zusammen, dass es momentan auf der ganzen Welt nur zwei Spezial-Labore gibt, welche die Biopsie für den ERA Test durchführen. Ein Labor befindet sind in Miami (USA), das andere Labor ist in Valencia (Spanien) untergebracht. Das Versenden des Materials ins Ausland sowie die komplizierte genetische Untersuchung mit Sonderausrüstung verursacht zusätzliche Kosten.

Aus meiner Geschichte:

Wir haben uns nach zwei gescheiterten IVF für den ERA Test entschieden, um festzustellen, ob ich doch ein verschobenes Einnistungsfenster haben könnte und die Gebärmutterschleimhaut an den Transfer-Tagen für die Einnistung nicht vorbereitet war. Den Test haben wir beim FCH in Hamburg machen lassen. Die Kosten mussten wir selbst tragen, da die Durchführung des Tests eine reine Privatleistung ist.

Der Endometrial Receptivity Array Test (ERA) ist ein Gen-Test, der die Empfänglichkeit der Gebärmutterschleimhaut einer Frau für die Einnistung bewertet.

Der ERA Test wird nach mehreren erfolglosen Transfers im Rahmen künstlicher Befruchtungen als sinnvoll erachtet.

Die Kosten für den ERA Test belaufen sich auf ca. 1000-1200 Euro. Der ERA Test wird leider von den Krankenkassen nicht übernommen und gehört somit zu Privatleistungen im Rahmen der Kinderwunschbehandlungen.

Der ERA Test wird ausschließlich in Kinderwunschkliniken durchgeführt.

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